Moritz' Blog

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Koh Phi Phi & die ersten Tage in Malaysia

Nach fünf tollen Wochen in Koh Lanta fiel es mir doch schwer die tropische Insel wieder zu verlassen. Mein kleines Apartment fühlte sich schon wie mein Zuhause an, viele der Coworker waren zu guten Freunden geworden und ich kannte die besten Strände, Restaurants und Bars der Insel. Allerdings wurde das Wetter immer regnerischer, mehr und mehr „Kollegen“ verließen den Coworkingspace und außerdem wollte ich von Südostasien noch mehr sehen als nur Thailand. Deshalb packte ich nach langer Zeit wieder meinen Rucksack, verabschiedete mich von allen liebgewonnen Menschen und fuhr auf die Nachbarinsel Koh Phi Phi.

Fähre nach Phi Phi

Auf zu neuen Ufern

Die durch den Film „The Beach“ bekanntgewordene Insel liegt 2h Fährstunden von Koh Lanta entfernt und könnte gegensätzlicher nicht sein. Die Partyinsel Nummer 2 in Thailand nach Koh Phangan hat keine Nebensaison, ist winzig klein und verfügt dafür über jede Menge Hotels, Touristen und Strandpartys. Insgesamt erinnert das Eiland an einen spanischen Badeort und man hat nicht mehr wirklich das Gefühl noch in Thailand zu sein. Trotzdem ist die Insel traumhaft schön und verfügt über zwei lange Strände die eingebettet zwischen Dschungel und Bergen liegen.

Phi Phi

Schönes Phi Phi

Noch ist der Strand ruhig und leer…

Abends habe ich mich dann mit ein paar Leuten aus dem Hostel ins Getümmel geschmissen. Bars und Kneipen soweit das Auge reicht, dazwischen dutzende Verkäufer die ihre Buckets an den Mann bringen wollen. Erster Stopp des Abends: eine Bar mit Boxring in der Mitte. Dort messen sich mehr oder weniger talentierte Touristen im Muay Thai und erhalten dafür jede Menge Applaus vom Publikum. Von zwei Freundinnen die zum Spaß ein bisschen gegeneinander boxen bis zu durchtrainierten Vollblutathleten ist alles dabei. Mit Kopfschutz ausgestattet tut sich keiner wirklich weh und es ist ganz lustig anzuschauen.

Später ziehen wir weiter zum Strand, wo in brutaler Lautstärke Musik aus den Strandclubs schallt und Männer mit brennenden Fackeln jonglieren.

Spät in der Nacht falle ich in mein Hostelbett und werde in aller Frühe vom Wecker geweckt. Wieder geht’s auf die Fähre, aber diesmal zurück zum Festland. Krabi heißt das Ziel, zum zweiten Mal.
In Krabi treffe ich mit Ilo(na), die zwei Wochen Asienurlaub macht und da es zeitlich so gut passt, hatten wir beschlossen zusammen durch Malaysia zu reisen. Nach 16h Reise ab München ist sie erstaunlich fit und wir beschließen den Tiger Cave Temple zu erklimmen. Also für mich zum zweiten Mal die 1237 Stufen hoch bis zur Tempelanlage, aber auch dieses Mal ist der Sonnenuntergang jede Stufe wert.

Nach Ewigkeiten wieder ein bekanntes Gesich…äh Hinterkopf 😀

Am nächsten Morgen geht es zum Krabi Airport und wir steigen ins Flugzeug Richtung Malaysia. Bei Einbruch der Dunkelheit kommen wir in Kuala Lumpur an, aber das was noch zu sehen ist, ist echt überraschend. Ich hatte zwar vorher gehört, dass Malaysia ein aufstrebendes Land ist, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Land wirklich so gut entwickelt ist. Super Infrastruktur, moderne Häuser und vor allem geordneter Straßenverkehr 😮 Entwicklungsmäßig doch eine ganz andere Welt als Thailand!

Modernes Kuala Lumpur

Am ersten Tag im neuen Land fahren wir zu den Batu Caves. Der supermoderne, aber trotzdem erschwingliche Commuter Train bringt uns für 1,50€ einmal quer durch die Stadt zu den Höhlen. Dort begrüßt uns eine riesige hinduistische Statue und es geht mal wieder ans Treppensteigen. Für uns nur lächerliche 272 Stufen geht es hoch zum Hindu Tempel. Die Höhlen haben ein gigantisches Ausmaß und sind ziemlich beeindruckend. Allerdings trüben der touristenfreundliche Betonboden, der sich einmal quer durch die Höhle zieht, und die Verkaufsstände mit kitschigen Souvenirs und blickenden Gottheiten doch etwas den eigentlichen positiven Eindruck der Felsformation.

Die Batu Caves

inklusive Betonboden

Nach dem Abstieg bekommen wir einen ersten Eindruck von der Essensvielfalt des Landes und probieren uns durch verschiedene indische Desserts. Von pappsüß, über frittiert bis hin zu undefinierbar ist alles dabei, aber insgesamt ist es echt lecker. Danach springen wir in den Zug Richtung Innenstadt und machen es uns auf den Sitzen gemütlich. Doch dann stellen wir fest: ich darf hier gar nicht sein! Warum? Weil wir im Frauenabteil sitzen. Malaysia ist überwiegend muslimisch geprägt (60% der Bevölkerung) und auch im moderaten Kuala Lumpur gibt es deshalb extra Zugabteile für Frauen. Also schnell raus aus dem Abteil und rein ins gemischte Abteil, wo ich mich nicht auf illegalem Territorium befinde.

Am Abend fahren wir zum Wahrzeichen von Kuala Lumpur: die Petronas Towers. Die Zwillingstürme liegen umgeben von anderen Wolkenkratzern im Stadtzentrum und sind ein absoluter Touristenmagnet. Trotzdem finden sich hier (wie auch im Rest von Malaysia) nur wenige westliche Touristen, denn beim größten Teil handelt es sich um chinesische Touristen.

Das höchste Gebäude Malaysias

Die nächsten beiden Tage verbringe ich mit Arbeiten im Hostel während Ilo in der Stadt auf Endeckungs- und Shoppingtour ( 😛 ) geht. Am letzten Abend gehen wir in die Heli Bar – eine Skybar auf einem Helikopterlandeplatz direkt neben den Petronas Towers. Dort sieht man nochmal von oben das riesige Ausmaß der Hauptstadt und die gigantische Anzahl an Wolkenkratzern. Ein Local erzählt uns, dass chinesische Investoren viel Geld in die malayische Wirtschaft pumpen und hinter vielen großen Bauprojekten stecken. Das erklärt vielleicht auch die große Anzahl chinesischer Touristen im Land.

Hochhäuser soweit das Auge reicht

Die letzten Sonnenstrahlen

Nach der Skybar machen wir uns auf zum Bahnhof, um noch schnell das Zugticket für den nächsten Tag zu kaufen. Am Schalter kommt es zu folgender Konversation:

Wir: „Zwei Tickets nach Langkawi für morgen um 08:45 Uhr bitte.“
Der nette Herr hinter dem Schalter tippt auf seiner Tastatur.
Er: „Der Zug ist leider ausgebucht.“
Wir: „Okay kein Problem. Dann nehmen wir einen Zug später“.
Der Verkäufer schaut in seinen Computer.
Er: „Der ist auch ausgebucht…morgen sind alle Züge ausgebucht.“
Wir nach kurzer Bedenkzeit: „Gut okay, dann fahren wir eben übermorgen.“
Der Verkäufer tippt wieder auf seiner Tastatur.
Er: „Übermorgen ist auch ausgebucht. Die nächsten Tage sind ALLE ausgebucht. Ich hätte noch zwei freie Plätze in 6 Tagen.“

Aufgrund des Endes des muslimischen Fastenmonats Ramadan und die damit verbundenen Schulferien ist das ganze Land in Bewegung und tatsächlich alle Züge nach Langkawi ausgebucht. Etwas ratlos verlassen wir den Bahnhof. Und jetzt? Kuala Lumpur ist zwar schön, aber sechs weitere Tage sind dann doch etwas zu viel des Guten. Wir suchen im Internet und finden letztendlich einen Zug, der uns nach Ipoh bringt, das immerhin auf halber Strecke nach Langkawi liegt. Von der Zugstation in Ipoh geht es mit dem Taxi weiter zum Busbahnhof, 2 Stunden Aufenthalt dort, dann weiter mit dem Fernbus nach Alor Setar, von dort mit der Fähre auf die Insel Langkawi und dann noch ein letztes Mal mit dem Taxi bis zu unserem Hostel. Nach 14h Reisezeit für 450km haben wir es endlich geschafft – was ein langer Tag!

Der Weg ist das Ziel!?

Was wir auf Langkawi und im Rest von Malaysia alles so erlebt haben, das lest ihr ein anderes Mal… 😉

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