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Ratchaburi & Krabi: Märkte, Fledermäuse, Bergbesteigungen und Betrügereien

Nach 4 Tagen im chaotischen Bangkok war ich doch irgendwie froh endlich aus dieser riesigen Stadt herauszukommen. Ich kaufte mir am Hauptbahnhof für mal wieder sehr kostenintensive 2 € ein Zugticket ins 100km westlich von Bangkok gelegene Ratchaburi und 30 min später saß ich im Zug.

Zum ersten Mal in einem thailändischem Zug

Mit Deckenventilator sind die Temperaturen auch ganz ertragbar

Endlich ein bisschen Natur

Bei der Fahrt durch die Vororte von Bangkok erhielt ich nochmal einen ganz anderen und realitätsnäheren Eindruck der Stadt. Abseits der Touristenpfade, Shoppingcenter und Wolkenkratzer leben zig tausende Menschen in winzigen Wellbechhütten am Rande oder unterhalb des Existenzminimums. Viel gegensätzlicher als Bangkok kann eine Stadt wohl nicht sein! Das gibt einem schon echt zu denken und zeigt einem mal wieder, wie gut es uns eigentlich in Deutschland geht und über was für vergleichsweise unwichtige Kleinigkeiten wir uns täglich aufregen.

Nach knapp 3 Stunden Zugfahrt (innerhalb Bangkoks sind wir gefühlt Schrittgeschwindigkeit gefahren) war ich nun also an meinem nächsten Reiseziel angekommen: Ratchaburi. Eine Kleinstadt im Nirgendwo von Thailand, die nicht mal der Lonely Planet kennt. Was also wollte ich dort? Ich hatte vor meiner Reise einen Tipp bekommen (vielen Dank dafür Tom!), dass es dort eine wenig bekannte Fledermaushöhle geben soll und hatte mich deshalb entschlossen dort hinzufahren.

In Ratchaburi war ich weit und breit der einzige Tourist und die Frau an der Hotel-Rezeption war die Einzige, die ein paar Brocken Englisch konnte. Sie organisierte mir für den nächsten Tag einen persönlichen Tuk-Tuk-Fahrer, der wirklich kein einziges Wort Englisch sprach, aber dafür verdammt nett war.

Mit meinem Fahrer unterwegs

Zuerst fuhren wir zum Railway Market in Maeklong. Dabei handelt es sich um den örtlichen Markt, der an dieser Stelle schon seit über 100 Jahren existiert. Vor einigen Jahren entschied die Regierung genau dort eine Eisenbahnlinie zu bauen. Aus diesem Grund ist dort jetzt eine Eisenbahnlinie UND ein Markt 😀 Das Ganze ist so verrückt, dass es sich nur schwer in Worten fassen lässt und deshalb hab ich euch ein kleines Video hochgeladen (bis zum Ende anschauen, da werden die Schirme wieder ausgeklappt als wäre nichts gewesen):

Nach diesem beeindruckenden Start in den Tag fuhren wir weiter zum Floating Market von Damnoen Saduak. Dort konnte man mit Holzbooten durch den Markt fahren und einkaufen. Leider ist der Markt vollkommen zur Touristen-Belustigung verkommen (ja ich weiß ich bin selbst einer 😉 ) und es werden dort einzig und allein überteuerte Souvenirs verkauft.

Souvenirs soweit das Auge reicht

Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Unterkunft ging es abends zur Bat Cave, wegen der ich ursprünglich nach Ratchaburi gekommen war. Zusammen mit 30 Thais und ein paar wenigen Touristen durfte ich dann ein spektakuläres Naturschauspiel beobachten. Mit Einbruch der Dämmerung strömten hunderttausende Fledermäuse für die nächtliche Futterjagd aus der Höhle und flogen als riesiger Schwarm über uns hinweg. Railway Market, Floating Market und Bat Cave gesehen…was ein Tag!

Fledermäuse, Fledermäuse, Fledermäue

Am selben Abend bin ich noch in den Nachtzug gestiegen und am nächsten Morgen in Surat Thani aufgewacht. Von dort gings mit dem Bus weiter nach Krabi, meinem nächsten Ziel. Bei der Ankunft in Krabi ließ der Busfahrer alle Thai-Fahrgäste aussteigen und sagte uns fünf Touristen relativ energisch, dass wir sitzen bleiben sollen, was mir schon etwas verdächtig erschien. Dann drehte der Bus um und wollte wo komplett anders hinfahren. Daraufhin brüllte ich den Busfahrer an, dass er gefälligst stoppen soll und bin dann mitten auf der Strasse ausgestiegen. Ich hatte zum Glück vorher gelesen, dass das ein beliebter Trick ist um Touristen irgendwo auswärts der Stadt abzuladen, wo sie dann gezwungen sind ein überteuertes Taxi zurück in die Stadt zu nehmen. Ist leider schon ein bisschen nervig, dass man in Thailand immer so aufpassen muss und nicht mal dem Busfahrer vertrauen kann.

16 Stunden und einen Betrugsversuch später war ich also endlich in Krabi angekommen. Ab ins Hostel und endlich wieder Leute treffen. Nach drei Tagen komplett Alleinsein tat das doch irgendwie gut.

Krabi Town

Zum ersten Mal Meerwasser

Am nächsten Tag ging es zusammen mit Adam, Raquel und Roxy zum „bergsteigen“. 1237 Stufen hoch zum Tiger Cave Temple – eine spaßige Angelegenheit bei 34 Grad! Oben angekommen, wurden wir aber mit einer super Aussicht für die ganzen Mühen belohnt und blieben bis zum Sonnenuntergang.

Nur noch 957 Stufen

Blick in die Ferne

Die letzten Sonnenstrahlen

Von Krabi aus fuhr ich am nächsten Tag weiter auf die Insel Koh Lanta: Sonne, Strand, Palmen und Arbeit 😮 Aber dazu ein anderes Mal mehr…

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