Moritz' Blog

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4 Tage Bangkok: gigantisch groß, laut, quirlig, heiß und verrückt

Vor einer Woche war es soweit. Ich hab ein letztes Mal in Deutschland meinen Rucksack gepackt und bin in Dresden ins Flugzeug gestiegen. Nach einem 7-stündigen Zwischenstopp in Köln – bei dem ich bei regnerischem Wetter als so ziemlich Einziger den Kölner Dom erklommen habe – ging es dann endlich Richtung Südostasien. Nachdem ich die Reise monatelang vorbereitet und gefühlt 100 Mal meine Pläne erzählt hatte, wurde es Zeit es auch zu tun und nicht nur darüber zu reden 🙂

Der Blick nach 533 Stufen

Am nächsten Morgen um 9 Uhr Ortszeit (Thailand hat +5 zu Deutschland) war ich nun also in Bangkok. Vom Flughafen mit dem Zug direkt in die Stadt und dann zum ersten Mal raus aus klimatisierten Räumen und rein ins Vergnügen: 33 Grad und extrem hohe Luftfeuchtigkeit.

Den ersten Tag verbrachte ich hauptsächlich zusammen mit Juri (Niederländer, den ich am Flughafen kennengelernt hatte) im Park und versuchte mich irgendwie an die Temperaturen zu gewöhnen. Am Tag 2 ging es uns schon bedeutend besser und wir machten uns an die Erkundung von Bangkok. Zuerst ging es zum Wat Pho – dem Tempel des liegenden Buddhas – wo wir uns mit stylischen Hosen eindeckten, damit wir den Tempel auch betreten durften. Insgesamt war es ziemlich überlaufen, aber dafür bekammen wir einen ersten Eindruck der buddhistischen Religion.

Die allgegenwärtigen Buddha-Statuen

Der liegende Buddha

Vom Tempel ging es weiter nach Chinatown:

Dort haben wir uns erstmal verlaufen, aber sind letztendlich in einem netten, kleinen Thai-Restaurant im Nirgendwo gelandet. Der freundlichen Besitzer hat uns stolz seine englischsprachige Speisekarte gebracht, aber wusste dann leider nicht was wir bestellen, da er ja kein Englisch spricht 😀 Trotzdem haben wir es irgendwie hinbekommen und für Juri gabs Reis mit einer undefinierbaren aber durchauchs leckeren Soße und für mich standardmäßig Pad Thai (Reisnudeln mit Eiern und Bohnensprossen). Die Thailändische Küche generell ist superlecker und es gibt wirklich in jeder Straße dutzende Straßenstände die Gerichte für 1-2 € verkaufen.

Eins der zahllosen Currys für 2 € 🙂

Am Abend sind wir dann noch auf die legendäre Partystraße Khaosan Road und ich muss sagen sie wird ihrem Ruf vollkommen gerecht. Hunderte Leute feiern zusammen auf der Straße während sie aus den Bars von beiden Seiten mit brutal lauter Musik (die Charts von 2010) beschallt werden. Überall werden Buckets (kleine Eimer mit Schnapsmischungen), Luftballons mit Lachgas, fritierte Skorpione, Spinnen, & Heuschrecken und Touristenkram verkauft. Was ein verrückter Ort!

Khaosan Road

Hmmm lecker fritierter Skorpion 😉

Als krönender Abschluss bin ich dann leider mit Flip-Flops in eine Scherbe getreten, wobei die Flip-Flops wenig Gegenwehr gezeigt haben und sich die Scherbe in meinen großen Zeh gebohrt hat. Ziemlich blutige Angelegenheit! Deshalb zurück ins Hostel, desinfiziert, Verband drauf und am nächsten Tag zum Arzt, der es direkt mit 4 Stichen genäht hat. Hierzu muss man sagen, dass man als selbstzahlender Tourist in Thailand Privatpatienten-Status genießt und besser versorgt wird als bei so manchem gestressten Arzt in Deutschland. Durch die Wunde war dann erstmal 2 Tage Schonung im Hostel angesagt, aber ich hatte genug Gesellschaft, so dass es nie langweilig geworden ist. Generell bin ich als Alleinreisender in den ersten Tagen nie allein gewesen und habe in kürzester Zeit richtig viele Leute aus den verschiedensten Ländern mit den unterschiedlichsten Plänen und Storys getroffen.

Chillen im Hostel

Da am letzten Bangkok-Abend die Wunde durch die gute Arbeit des thailändisches Artzes schon wieder halbwegs verheilt war, beschloss ich mit Chris aus Kanada noch in eine Skybar zu gehen, um Bangkok auch mal von oben sehen. Toller Plan wäre da nicht ein kleines Problem: der Dresscode, denn die Bar erwartet Jeans und Hemd. Eine Jeans hab ich sogar dabei, aber als Backpacker ansonsten natürlich nur Tshirts. Deshalb ging es ab ins MBK, ein siebenstöckiges Shoppingcenter, in dem einzig und allein gefälschte Anzüge, Hemden, Rolex-Uhren, Gürtel, Handtaschen verkauft werden. Also flott ein „100 percent original“-Polohemd von Ralph Lauren für 6 € gekauft und dann weiter zur Skybar. Die Bar war im 61. Stock und man hatte einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Von dort oben wurde einem nochmal die unvorstellbare Größe von Bangkok bewusst. Zu dem Ausblick gab es das bisher teuerste Bier meines Lebens: eine Chang Beer für unglaubliche 10 €…was tut man nicht alles für einen grandiosen Blick über Bangkok.

Die Luxus-Skybar

Bangkok bei Nacht

Damit gingen super coole und intensive Tage in Bangkok zu Ende und es wurde Zeit die Stadt zu verlassen…

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